New Work Mitarbeiterin am Flipchart

New Work – Worum handelt es sich hierbei eigentlich genau und wie lässt sich dieses Konzept anwenden?

Der Begriff New Work entstand erstmalig in den 1970er Jahren und lässt sich auf den US-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurückführen. Dieser strebte mit seiner New Work-Theorie den Wandel der Arbeit vom reinen Profitstreben hin zum Beachten der Bedürfnisse der Arbeitenden an – also eine gänzliche Veränderung der Art und auch des Verständnisses der Arbeit.

Veränderungen – In Zeiten der „Arbeit 4.0“ sind Veränderungen alltäglich geworden. Hiermit gehen verschiedenste Unsicherheiten einher, jedoch auch Chancen. Doch um welche Veränderungen handelt es sich hier genau?

Zunächst lässt sich festhalten, dass durch die zunehmend voranschreitende Digitalisierung und mehr Agilität auch die Geschwindigkeit dieser Veränderungen zunimmt. Verschiedenste Technologien werden schnell durch andere ersetzt. Um ein Risiko zu vermindern gilt es daher, sich diesem Tempo anzupassen, da auch durch die Globalisierung die Konkurrenz für ein Unternehmen steigt. Betracht man den demografischen Wandel der Gesellschaft, in der wir leben, ist zudem eine Veränderung des Arbeitsmarktes durch die alternde Gesellschaft zu erkennen. Hiermit hängt auch eine gewisse Werte-Individualisierung zusammen, da die unterschiedlichen Generationen sowie sozialen Umgebungen eben auch unterschiedliche Werte aufzeigen.

Durch diese Veränderungen stellen sich für die Unternehmen neue Herausforderungen. Eine davon ist klar der Fachkräftemangel. Wie kann sich ein Unternehmen auf dem breit gefächerten Arbeitsmarkt als attraktiven Arbeitgeber präsentieren? Für die jüngeren Generationen sind Aspekte einer individuellen Arbeit und Flexibilität unausweichlich. Sie wünschen sich, ihre Arbeit selbst bestimmen zu können und sich in dieser selbst verwirklichen zu können, um auch ihre Identität weiter ausbilden zu können. Neben dem Wirken ihrer Arbeit ist auch eine angenehme kollegiale Atmosphäre, wie auch die Freude an der Arbeit für die jüngeren Generationen sehr zentral. Freiheiten, was beispielsweise auch das Arbeiten von zu Hause oder das Einbinden in Entscheidungsprozessen beinhaltet, spielen ebenfalls eine große Rolle.

New Work ist hier die Antwort, um all dies zu vereinen und zu einem gefragten Arbeitgeber zu werden.

Die unterschiedlichsten Vorstellungen und Wünsche der Mitarbeitenden müssen von dem Unternehmen berücksichtigt werden. Konkret bedeutet dies auch, als Unternehmen flexibler zu werden und den Menschen individuell zu betrachten. Bei der Umsetzung von neuen Strategien ist es außerdem wichtig, dass die Mitarbeitenden bei der Entwicklung miteinbezogen werden, denn nur so kann diese Strategie auch nachhaltig angewandt werden. Hierbei kann auch gut eine gewisse Innovationsfähigkeit des gesamten Unternehmens aufgebaut werden. Bezieht man sich nun zuletzt auf die Kunden unserer Unternehmen ist es auch hier naheliegend, dass auch diese immer individuellere und einzigartigere Produkte erwarten, welche sich stetig verbessert. Eine gewisse Medienpräsenz kann hier sehr hilfreich für ein Unternehmen sein.

Die heutigen Angestellten in Unternehmen wünschen sich vor allem mehr Teilhabe an den verschiedensten Prozessen. Neben der bereits erwähnten Mitbestimmung bei Strategieentwicklungen oder Zielsetzungen möchten sie aber auch ihre ganz eigenen, für sie individuell funktionierenden Methoden anwenden. Sowohl dieser Aspekt, als auch der der selbstständigen Planung der Arbeit und entsprechenden Arbeitszeiten sind ebenfalls zentrale Bestandteile des eingangs bereits erwähnten Aspekts der Flexibilität. Naheliegend ist hier der Bezug zur Führungsebene, da hier oftmals die Befürchtung im Raum steht, Bekanntes und alte funktionierende Strukturen verwerfen zu müssen. Sofern diese Instrumente der New Work-Theorie umgesetzt werden lassen sich nachweislich ein erhöhter Umsatz, mehr Zufriedenheit der Mitarbeitenden und eine höhere Arbeitgeberattraktivität verzeichnen.

Für das Gelingen der Umsetzung von New Work reichen jedoch nicht einzelne Änderungen aus, vielmehr muss sich die ganze Unternehmenskultur für eine nachhaltige Wandlung verändern. Dafür müssen Hierarchien abgeflacht werden und den Mitarbeitenden mehr Verantwortung gegeben werden und die Möglichkeit zur Mitsprache bei schon grundsätzlichen Dingen ermöglicht werden. Gelingt dies, können eine konstruktive Fehlerkultur und Freude an der Arbeit der Mitarbeitenden festgehalten werden.

Es lässt sich also klar sagen, dass New Work unabdingbar ist. Allerdings ist ein solches Projekt je nach Unternehmen völlig individuell und bringt für alle Beteiligten im Unternehmen andere verschiedene Aspekte mit sich, die es zu beachten gilt. Der Kompromiss oder die entwickelte Strategie innerhalb eines Unternehmen ist daher ebenfalls stets individuell und funktioniert nicht als allgemein anzunehmender Grundsatz, zielt jedoch immer auf eines ab – der Umsetzung von New Work.

Für diese Umsetzung ausschlaggebend sind zum einen die Menschen im Unternehmen, mit flachen Hierarchien und flexiblen und agilen Strukturen, die vor allem modern sind und mit einer positiven Fehler- und damit einhergehenden Lernkultur einhergehen. Das Umfeld, in dem diese Menschen agieren, sollte so gestaltet sein, dass für alle Arten der anstehenden Arbeit eine passende Umgebung zur Verfügung steht, aber auch für Rückzugsorte gesorgt ist. Je nach Projekt wird auch die Arbeit in Gruppen hinzugezogen, weshalb such verschiedenste Teams flexibel untergebracht werden müssen. Wählt man einen digitalen Raum der Arbeit, muss sich hier für entsprechend zuverlässig funktionierende Infrastruktur gesorgt sein.

Sofern sich diese Dinge in einem Unternehmen im Rahmen des Möglichen befinden und umgesetzt werden (können), ist die Durchsetzung mit von New Work möglich, wenn auch die Führungsebene hinter New Work steht.

Abschließend kann nun festgehalten werden, dass für New Work eine flexiblere, individuellere und innovativere Art der Arbeit in den Unternehmen verinnerlicht werden muss, welche mit flachen Hierarchien und einer guten Beteiligung der Mitarbeitenden angestrebt und erreicht werden kann.

 

Mitarbeiterin Bettina Maier
Bettina Maier